Smartphones, Smartglasses, Smartwatches, Smartboards … Smarties sind auf dem Vormarsch in den digitalen Schulalltag. Doch weshalb nennen wir all diese mobilen Digitalgeräte smart? Alan Kay schrieb in seinem wegweisenden Artikel „Personal Dynamic Media“ von 1974: „Moreover, this new ‚metamedium‘ is active – it can respond to queries and experiments – so that the messages may involve the learner in a two-way conversation.“ Ich habe dieses „active“ immer als die Möglichkeit der Interaktion gelesen und gedeutet.
Heute erkennen ich, dass diese Geräte nicht nur inter-aktiv in die eine Richtung (Mensch-Maschine) sondern auch inter-aktiv in die andere Richtung (Maschine-Mensch) und selbst-aktiv sind. Selbstaktiv im Sinne von: Sie laden automatisch Updates herunter, tauschen sich mit anderen Devices aus, ermitteln ihren Standort, suchen sich die beste Verbindung, und so weiter. Maschinen-Mensch interaktiv in dem Sinne, dass sie nicht nur auf die bewusst gewählte Interaktion des Menschen reagieren, z.B. das „Touchen des Screens“, sondern indem sie z.B. die Augenaktivität des Menschen beobachten und sobald der Mensch wegschaut, das Video pausieren. Wir haben es bei diesem neuen Medium nicht nur mit einem einfach interaktiven, sondern mit einem zweifach interaktiven und selbstaktivem Medium zu tun. Das ist eine ganz eigene Qualität, die kein anderes Medium zuvor in dieser Weise geboten hat.
Welches die Auswirkungen der Selbstaktivität von Smartdevices auf die Schulen sein werden ist offen. Klar ist, dass Selbstaktivität und Datensparsamkeit (wie es vom schweizerischen Datenschutz verlangt wird) nicht miteinander überein gehen. Anstelle der Datensparsamkeit wird wohl „Privacy by Design/Zerotrust Design“ treten müssen oder eine Privatsphäre für Geräte?