Denkformen und Design

19. September 2011 | Von | Kategorie: Archiv

Dieser Kurs ist nur für Studierende des Masterstudio Design der HGK Basel.
Wir bieten auch einen allgemein zugänglichen Kurs zu Denkformen im Mai 2012 an.

Abstract
Im Laufe der Geschichte haben Menschen immer komplexere Denkformen für die Einsicht in immer komplexere Lebenssituationen entwickelt und diese explizit beschrieben. Viele davon verwenden wir im Alltag und bei der Arbeit, ohne uns deren bewusst zu sein. Dieser Kurs soll Ihr Verständnis wecken für die eigenen Denkformen und Ihnen ermöglichen, neue postkonventionelle Denkformen kennen zu lernen. Die Denkformen aus diesem Kurs können als Mindopener, als Kreativitätstool, zur Persönlichkeitsentwicklung, zur effektiveren Kommunikation unter DesignerInnen, zur Beurteilung
von Designprodukten oder als Grundlage einer fundierten wissenschaftlichen Designforschung verstanden werden. Dieses breite Wissen, in dieser kompakten Form präsentiert, ist einmalig und nur der unermüdlichen präzisen Vorarbeit vieler DenkerInnen von Aristoteles über Jean Piaget, Gregory Bateson, Roy Bhaskar, Otto Laske, Ken Wilber, Kaisa Puhakka und 1000 Anderen zu
verdanken. Der Besuch der Schattenseiten der Denkformen werden uns erheitern, manchmal nachdenklich stimmen, aber vor allem zur Klärung des eigenen Denkens beitragen. Seien Sie ausgeschlafen und offen für Ihre persönlichen highspeed Reise in die Denkwelten des 21. Jahrhunderts.

Kursinhalt
Im Kurs „Denkformen und Design” gehen wir folgenden Fragen nach:

  • Was tun wir eigentlich, wenn wir denken?
  • Wie lassen sich verschieden Formen des Denkens kategorisieren?
  • Wie funktioniert kooperatives Denken?
  • Wie kann ich meine eigenen Denkformen weiterentwickeln?
  • Was sind typische „Denkfehler” innerhalb einer Denkform?
  • Wie spiegeln sich die Denkformen im Design?
  • Wie kann der Designer/die Designerin Denkformen anwenden?

Und wir untersuchen folgende sieben Klassen von Denkformen:

  • Magische Denkformen: kindliches Denken, symbiotisch-narzisstisches Sein, symbolisches Denken, Imagination.
  • Konkret-operatorische Denkformen: alltägliches Denken, Handlungslogik, Mittel-Zweck-Denken, prototypisches Denken.
  • Formal-operatorische Denkformen: wissenschaftliches Denken, Abstraktion, Reduktion, Deduktion, Induktion, Extrapolation, Falsifikation.
  • Analogische und fraktal-operatorische Denkformen: formale Analogie, formale Imagination, konzeptuelle Metaphern, Abduktion.
  • Dialektische Denkformen: Systemdenken (Kontext, Prozess, Relation,Transformation), Multiperspektivität, Reflexion, paradoxes Denken.
  • Meta-operatorische Denkformen: konstrukt-bewusstes Denken, Cross-paradigmatisches Denken, Denken aus dem ich-ich-Bewusstsein.
  • A-operatorische Denkformen: aperspektivisches Sein, höhere Schaulogik, direktes Wissen, Objekt-Subjekt-prezendent-bewusstes Sein, selbstbezüglich-emergentes Sein, partizipatorisch-energetisches Sein.

Ziele

  • Übersicht über Denkformen und deren Anwendung erhalten
  • Texte und Artefakte aus dem Bereich Design auf Denkformen hin interpretieren
  • eigene Projekttexte auf Denkformen hin untersuchen
  • vielfältigeres, breiteres Denken entwickeln

Methode

  • Vorstellen der Denkformen und ihrer Ordnung mit exemplarischen Beispielen aus Design und Alltag
  • Übungen zur Aneignung neuer Denkformen
  • Interpretation und Reflexion der Denkformen in Designtexten und Designartefakten
  • Untersuchung eigener Texte und Projekte auf die verwendeten Denkformen
  • Diskussion

Programm

Montag, 2. April 2012
Einführung und Übersicht zu Denken und Denkformen. Repetition und Klärung der kindlichen,
alltäglichen und wissenschaftlichen Denkformen und deren Anwendung im Bereich Design.

Dienstag, 3. April 2012
Einführung in die postkonventionellen Denkformen (analogische, fraktale und dialektische Denkformen). Analyse fremder und eigener Designtexte und Designartefakte.

Mittwoch 4. April 2012
Einführung in die integrierten Denkformen (meta-operatorische und a-operatorische Denkformen). Erste Annäherung und Aneignung dieser Denkformen, sowie experimentelle Erkundung dieser Denkformen für das eigene Designschaffen.
Vorbereitung für den Kurs
Bitte senden Sie uns bis spätestens Sonntag 26. März 2012, 24:00 Uhr einen Text zu einem Ihrer aktuellen Studienprojekte, welches Sie gerne auf Denkformen untersuchen möchten, an denkformen@nextmeme.ch

Reader

  • “Einführung in die Formen des Denkens” von Bruno Frischherz und Marc Pilloud
  • “Die Stadientheorie” Kapitel 3 aus “Meine Theorien der geistigen Entwicklung” von Jean Piaget
  • “Die Welt geistiger Prozesse” aus “Wo Engel zögern” von Gregory Bateson
  • “The concept of dialectic: A framework for its practical use” aus “Measuring Hidden Dimensions of Human Systems. Vol. 2” von Otto Laske
  • “Integraler methodologischer Pluralismus” aus “Integrale Spiritualität” von Ken Wilber
  • “An Invitation to Authentic Knowing” aus “Transpersonal Knowing” von Kaisa Puhakka

 

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